Wer sind wir

 

Der Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien Thüringen e.V. wurde im September 1994 in Gera gegründet. Auf der Grundlage seiner Satzung ist der Landesverband als gemeinnütziger Verband beim Finanzamt anerkannt.

 

Die Mitglieder des Landesverbandes setzen sich aus Ortsvereinen bzw. Gruppen und Einzelmitgliedern aus dem Freistaat Thüringen zusammen.

 

Als Aufgabenbereiche, die der Landesverband vertritt, werden durch den Vorstand, aber auch durch die Mitglieder im Ehrenamt begleitet.

 

 

Pflegeeltern schlossen sich zusammen, um gemeinsam auf den Weg zu gehen.

Der Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien Thüringen e.V. wurde daher im September 1994 in Gera gegründet.

Auf der Grundlage seiner Satzung ist der Landesverband als gemeinnütziger Verband beim Finanzamt  (151/141/10660)  anerkannt.

 

 

Kindern eine Zukunft geben!    

 

Das ist das arbeitsübergreifende Motto des Landesverbandes.

 

Kinder, die nicht die Möglichkeit haben, in der  eigenen Familie aufzuwachsen, bedürfen einer besonderen Hilfe. Auf Grund ihrer eigenen Biografie erleben sie wenigstens eine, in vielen Fällen jedoch mehrmalige Trennungen, müssen Beziehungsabbrüche verkraften und traumatische Erlebnisse auf - und verarbeiteten.

 

Pflegeeltern zu sein bedeutet daher, sich als ganzer Mensch in all seiner Kraft und seiner Privatheit einem Kind zur Verfügung zu stellen und mit diesem Kind eine Familie zu sein.

 

Aus der Erfahrung heraus kann man sagen, dass Pflegefamilien einen großen Bereich der Emotionen durchwandern. Die tollen Gefühle wie Zufriedenheit, großer Freude und Glück können jederzeit kippen und es geht bis hin zur Verärgerung, Frust, Verzweiflung und sogar Trauer. 

 

Fortbildungen werden von uns organisiert, da Kinder, die in unsere Familien kommen, von ihrer bisherigen, sehr schwierigen Lebensgeschichte  geprägt sind.

Meistens haben sie Misshandlung, sexuellen Missbrauch,  Vernachlässigung, Ablehnung erfahren oder waren in der Obhut verschiedener Personen der Familie oder Freundeskreis, so dass sie keine emotionale Bindung erfahren konnten.

Nicht selten haben, die uns anvertrauten Kinder, Verantwortung für Erwachsene übernommen, die ihnen eigentlich Fürsorge und Geborgenheit bieten sollten.

 

Ihre Erfahrungen der Vergangenheit prägen und beeinflussen sehr lange das Befinden, die Entwicklung und vor allem das Bindungsverhalten.

 

Unsere bisherigen Erfahrungen prägen uns ebenfalls und wir haben dadurch eine besondere sehr individuelle, jedoch positive Weltanschauung bekommen.

Wir wurden, auch durch das Erlebte in unseren bisherigen Familienleben, mit Freunden, durch angeeignetes Wissen und  Verarbeitung von Verlust und Trauer, so wie wir jetzt sind. Doch kann man bei den Pflegeeltern davon ausgehen, dass sie auf ihrem Lebensweg weithin gestärkt, unterstützt und mit Liebe erfüllt wurden.

 

Beide Lebenserfahrungen treffen sich bei der Aufnahme eines Pflegekindes und es bedeutet für alle Familienmitglieder ein gegenseitiges Verstehen, Akzeptieren und vor allem muss man lernen eine emotionale Bindung einzugehen, um eine Familie zu werden aber auch um Bestand zu haben. Es bedeutet, dass man gemeinsam durch Dick und Dünn geht und dabei immer das Wohl des Kindes im Auge behält.

 

Ein besonderes Anliegen ist auch die Pflegekinderpädagogik. Hier geht es auch um Fragen der Beheimatung oder den Umgang mit den Herkunftseltern.

Medizinische Themen wie Fetales Alkoholsyndrom, Trauma - Bewältigung  und rechtliche Themen gehören ebenfalls zu unseren Inhalten.

 

Hier benötigen die Kinder und die aufnehmenden Familien Begleitung, Unterstützung und Beratung, um diesen besonderen Anforderungen gerecht  werden zu können.

Wir als Pflegefamilie, sind bei unserem Tun sehr darauf angewiesen, dass in der Gesamtheit der betreuenden Personen, zum Wohle des Kindes, auf der Basis der neusten Forschungsergebnisse, gemeinsam gedacht, gemeinsam  geplant und auch gemeinsam gut hingeschaut wird.

 

Die Durchführung der Familienbildung, wird mit diesem Hintergrundwissen einer desorganisierten, ambivalenten, krankmachender Bindungserfahrung unserer Pflegekinder konzeptioniert und eine breite Fächerung zur praktischen Hilfe im Lebensalltag mit unseren Kindern durch die Vorträge unserer Fachreferenten, Fachliteratur und Diskussionen in einzelnen Arbeitsgruppen, innerhalb der Fortbildung, angeboten.

 

Auch unsere Kinder werden zu diesem Thema, durch fachorientierte Betreuer an das Thema kindgerecht herangeführt. Wir bieten Diskussionsrunden für die älteren Kinder, Intervive mit den Betreuern sowie das Malen mit den Kleinen zum Thema.

 

Dabei kommen aber gemeinsame Familienaktivitäten wie Spiele, Bewegung und altersgerechte Gruppenarbeit nicht zu kurz.

 

Mit dieser Mischung aus Theorie und Praxis hatten wir in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gesammelt und dieses Konzept daher beibehalten.

 

Ziel unserer Familienbildungen ist es, gemeinsam mit unseren Fachreferenten, die Sprache der Kinder, wie Mimik, Gestik, Körperhaltung und Bewegung zu verstehen. Aber wir müssen auch die Hilferufe der Kinder wie Ängste, Konzentrationsprobleme, Entwicklungsrückstände, Aggressionen, Klauen und Lügen deuten lernen.

 

Wir wollen die Pflegefamilien mit Hilfe der Fortbildungen durch die Zeit der  verschiedenen Phasen wie z.B. der Annäherungsphase, der Vertrauensbildung, der einzelnen Schulphasen, der schwierigen Phase der Pubertät oder der Betreuung junger Volljährigen begleiten.

Diese Begleitung ist sehr wichtig, da wir erleben, dass Pflegeeltern ihre Selbstzweifel und ihre Versagensängste ansprechen und eine gemeinsame Lösungssuche erfolgt. Das ist ausgesprochen wichtig für die erfolgreiche Fortführung des Pflegeverhältnisses und somit für die Erhaltung der Familie für unsere Kinder.

 

Die Gemeinschaft und die Fortbildungen in den Ortsgruppen und auf Landesebene gibt der Familie Sicherheit, Geborgenheit und eine Plattform um Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen und sich Rat zu suchen.

 

 

 

Zielgruppe:  Pflege- und Adoptivfamilien,  unmittelbare Angehörige der Pflege- und Adoptionsfamilien, Adoptiv- und Pflegeelternbewerber, alle am Thema Interessierte